Staffelstabübergabe: Der frisch gewählte Vorstand bedankt sich herzlich bei Gründungsmitglied Tanja Rehnen-Trittmann (2. v. r.), die stellvertretend für das ausgeschiedene Vorstandsteam den Dank entgegennimmt. (v. l. n. r.): Schriftführerin Angela Köhler, 2. Vorsitzende Andrea Draeger, 1. Vorsitzender Stefan Overkamp, Schatzmeisterin Claudia Lüdtke.

Neu aufgestellte Bürgerinitiative warnt vor Wiederholung städtebaulicher Fehlentscheidungen in Velbert

Mit „Nein“ stimmte eine Mehrheit im Velberter Stadtrat gegen den Bebauungsplan „Große Feld“ an der Langenberger Straße – das ist rund ein Jahr her.

Erneute Ratsabstimmung im Forum Velbert am Dienstag, den 08.07.2025

In der nächsten Ratssitzung am 8. Juli, kurz vor der Sommerpause und Kommunalwahl – soll nun erneut über die Pläne für ein Gewerbegebiet abgestimmt werden.

„Wir hoffen, dass die Kommunalpolitik hier nicht die gleichen Fehler wiederholt, wie sie bei der Velberter Stadtgalerie begangen wurden.“, so Andrea Draeger, 2. Vorsitzende der Bürgerinitiative Große Feld, die sich für eine ressourcenschonende und bürgerfreundliche Stadtentwicklung einsetzt.

Millionenlast für alle Velberter Bürger – Kritik an der Finanzierung

„Angesichts von Erschließungskosten von rund 35 Millionen Euro – also einem achtstelligen Betrag – sollte man gut überlegen, ob man ‚gutem Geld schlechtes hinterherwirft‘“, warnt der 1. Vorsitzende Stefan Overkamp mit Blick auf die hohen Belastungen, die auf die Velberter Bürger zukämen.
Laut Bürgerinitiative könnten von den rund 17 Millionen Euro für die Kanalerschließung nur etwa 1,5 Millionen Euro über Anschlussbeiträge gedeckt werden.

„Das bedeutet: Rund 15,5 Millionen Euro müssen über Gebühren aller Velberter Bürger refinanziert werden – allein an Zinskosten sind das über 400.000 Euro pro Jahr“, ergänzt Overkamp.

Gutachter des Kreises Mettmann empfehlen für Velbert Wirtschaftsförderung im Bestand

Die Bürgerinitiative appelliert daher an die Kommunalpolitik, die Gewerbeflächenpolitik anzupassen und beruft sich dabei auch auf Gutachter des Kreises Mettmann. Die führen im Gewerbe- und Industrieflächenkonzept Kreis Mettmann aus: „Eine Fokussierung der Wirtschaftsförderung auf die Beseitigung von bestehenden Aktivierungshemmnissen könnte die Stadt Velbert in die Lage versetzen, einen Großteil des prognostizierten Flächenbedarfs auch in Bestandsgebieten zu realisieren.“

„Velbert braucht neben der ‚leeren‘ Stadtgalerie kein weiteres weitgehend ungenutztes Gewerbegebiet – das benachbarte Gewerbegebiet Röbbeck weist bereits jetzt zahlreiche Leerstände auf. Diese Flächen sollten vorrangig genutzt werden, bevor neue Flächen erschlossen und versiegelt werden“, so Andrea Draeger von der Bürgerinitiative Große Feld und ergänzt: „Gerne beteiligen wir uns an einem Diskurs zu diesem Weg.“