Kontroverse Gespräche beim Herbst-Rundgang ums Große Feld

Bei sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein folgten am vergangenen Samstag zahlreiche interessierte Velberter Bürger und einige Ratsmitglieder verschiedener Fraktionen einem Hilferuf von Anwohnern am Große Feld. Die Anwohnerfamilie lud zum Rundgang ums Planungsgebiet, damit sich die Besucher ein Bild der typisch Bergischen Landschaft, Topographie und der Ausdehnung des Planungsgebietes machen konnten. Auch unsere Bürgerinitiative folgte der Einladung gern und unterstützte bei den Führungen.

Auf dem Wanderweg, der durch das Gebiet führt, hatte die Gastgeberfamilie für ausreichende Sitzgelegenheiten, Getränke, Kuchen und frisches Obst für alle gesorgt. Hier kamen die Teilnehmer miteinander ins Gespräch. 

Julian Hackenfort, IT-Projektmanager und Familienvater in spe:

„Meine Frau und ich sind erst vor Kurzem vor allem wegen der reizvollen Landschaft und Lage nach Velbert in den Hefel gezogen. Wir sind enttäuscht darüber, welche Entwicklung sich hier gerade abzeichnet“

Gaby Oberfeld, Erzieherin:

„In Velbert-Mitte sollen bald Klimaschutzmaßnahmen mittels Dachbegrünungen umgesetzt werden, während hier die vorhandene, gewachsene Kulturlandschaft zubetoniert werden soll. Das passt für mich nicht zusammen“

Die Stadt Velbert und die Wirtschaftsförderung geben an, mit der Neuschaffung von Industrie- und Gewerbeflächen, den Wirtschaftsstandort Velbert stärken und Abwanderung ansässiger Unternehmen verhindern zu wollen.

Die Bürgerinitiative hingegen meint, dass Stadtplanung einem Strukturwandel in der Arbeitswelt Rechnung tragen und zeitgemäße, alternative Strategien zur mittel- und langfristigen wirtschaftlichen Sicherung der Stadt vorlegen müsse, da eine Produktionsverlagerung in Niedriglohnländer nicht aufzuhalten sein wird.    

Artur Busse, erster Vorsitzender der BI:

„Bereits seit einigen Jahren wird allerorten über die sogenannte Arbeitswelt 4.0 diskutiert. In Zeiten zunehmender Globalisierung erscheint es uns höchst rückschrittlich und riskant immer noch schwerpunktmäßig auf Konzepte aus dem vergangenen Jahrhundert zu setzen.“

Ob Gegner oder Befürworter des Bebauungsplanes und bei allen kontroversen Debatten darüber – zusammenfassend lässt sich feststellen, dass alle Teilnehmer den sonnigen Herbsttag am grünen, hügeligen Feldrand vor strahlend blauem Himmel anscheinend gleichermaßen genossen haben.